Basisqualifikation Pflegeassistenz PeBeM QN 2 (Pflege) (Mitarbeiter*innen ohne Ausbildung)

Zielsetzung der Qualifizierung 

Die Qualifizierung bereitet Pflegehelfer/innen ohne Ausbildung in der stationären Langzeitpflege (gemäß Personalbemessungsinstrument nach § 113c SGB XI) auf ihre zukünftigen Aufgaben vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlangen berufliche Handlungskompetenzen im Rahmen ihrer Aufgaben und Verantwortungen. Die Pflegehelfer/innen mit dem Qualifizierungsniveau (QN) 2 bilden einen integrativen Teil des Pflegebereichs mit der Zielsetzung, älteren Menschen ein länger selbstbestimmtes und sozial integriertes Leben zu ermöglichen. Die Aufgabenstellungen und der Arbeitsalltag findet in enger Kooperation und fachlicher Absprache mit den Pflegefachkräften und den Pflegeteams statt. Mit dieser Qualifikation erhalten die Pflegehelfer/innen das nötige Basiswissen der Pflege, um dem Pflegebedarf der zu pflegenden Menschen kompetent und pflegefachlich sicher begegnen zu können und im Team wichtige Beobachtungen zu kommunizieren. 

Ziel der Qualifizierung ist es, die zukünftigen Pflegehelfer/innen ohne Ausbildung darin zu unterstützen, eine positive Haltung gegenüber kranken, behinderten und alten Menschen zu entwickeln und ein fundiertes Basiswissen in der Pflege zu erwerben. Dazu ist ein Bündel von Kompetenzen notwendig, die im Verlauf der Qualifizierung gefördert werden. Die Pflegehelfer/innen werden bereits während der Qualifizierung an die praktische Umsetzung ihrer Tätigkeit herangeführt und unterstützt. Um dieses Ziel zu erreichen, erfordern die Inhalte der Qualifizierung eine handlungsorientierte Ausrichtung. In die Lehrveranstaltungen werden die Erfahrungen, das Wissen, die Kompetenzen und die Ideen der Teilnehmenden mit einbezogen und weiterentwickelt. 

Zielgruppe 

  • Mitarbeiter*innen in der Pflege ohne Ausbildung 

Das Konzept 

Die Qualifizierung findet in Teilzeit statt und dauert maximal 9 Monaten. Sie wird in mehrtägigen Seminareinheiten durchgeführt und umfasst 200 Unterrichtsstunden. Die Planung der praktischen Abschnitte obliegt der Einrichtung. Sie erfolgt in Absprache mit den Teilnehmern*innen. Die Anleitung in den Einrichtungen wird von den dortigen Fachkräften übernommen. 

Rechtliche Grundlagen 

  • Personalbemessungsinstrument nach § 113c SGB XI 

Arbeitsmarktsituation 

Aufgrund des demografischen Wandels wird der deutsche Arbeitsmarkt spätestens nach 2025 mit einem massiven Arbeitskräftemangel konfrontiert. In den „Gesundheitsberufen ohne Approbation“ wird dieser Mangel schon ab 2018 eintreten. Der Bedarf an Pflegepersonal kann nicht gedeckt werden. Bereits jetzt müssen fachfremde Arbeitskräfte um- oder angelernt werden, um ausgebildete Pflegekräfte zu ersetzen oder um diese in Ihren Aufgaben zu unterstützen (Statistisches Bundesamt 2010). Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland 

ist zwischen 1999 und 2019 von 2,0 auf 4,1 Millionen gestiegen (Statistisches Bundesamt 2019). Im Barmer Pflege-Reprot 2021 wird nach Berechnungen des Bremer Pflegeökonomen Heinz Rothgang die Zunahme pflegebedürftiger Personen in Deutschland deutlich unterschätzt. Demnach wird es 2030 rund sechs Millionen pflegebedürftige Menschen geben und damit eine Million mehr als bisher vorhergesagt. Um diese Anzahl von pflegebedürftigen Personen zu versorgen, sind gegenüber seiner Einschätzung heute rund 180.000 zusätzliche Pflegepersonen nötig. Seit dem Jahr 1999 hat sich die Zahl der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen auf rund 625.000 Beschäftigte verdoppelt. Die Langzeitpflege gehört in den letzten Jahren zu den besonders stark wachsenden Dienstleistungsbranchen. Im Jahr 2021 waren insgesamt 1,25 Millionen Personen in Pflegeeinrichtungen beschäftigt. Das sind rund 9 Prozent mehr als in Jahr 2017. 

Das neue Personalbemessungsverfahren (PeBeM) in der Langzeitpflege soll vor allem im Kontext des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes ein einheitliches qualitätssicherndes Verfahren der Bemessung und des Einsatzes qualitätsgebundener professioneller Pflege ermöglichen. Die erstmalig einheitliche Festlegung und Beschreibung von Interventions-Maßnahmen in der Langzeitpflege mit Zuordnung nach Qualifikationsniveaus bietet eine Grundlage für ein einheitliches professionelles Handeln in Praxis vor Ort. (Hindrichs et. al. 2023) 

Bildungsverständnis und didaktische Konzeption 

Das Fort- Weiterbildungsinstitut versteht sich als Bildungseinrichtung für Erwachsene. Das Ziel ist, die didaktisch-methodische Aufbereitung und Gestaltung der Lerninhalte und Lernzusammenhänge für eine optimale Vermittlung und Aneignung von Fach- und Handlungswissen sowie von Lern- und Arbeitstechniken unter erwachsenenpädagogischen Gesichtspunkten. Das Fort- Weiterbildungsinstitut versteht unter „Lernen“ eine Erweiterung des Wissens, der Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung von Lebens- und Arbeitssituationen und bildet die Voraussetzung, die es den Menschen erlaubt, ihre Umwelt selbstbestimmt zu gestalten. Im Mittelpunkt steht das „Lebenslange Lernen“. Lernen ist ein aktiver Prozess individueller Wissensaneignung und Lehren ist die Tätigkeit, jemand anderem Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln oder zu befähigen, eine bestimmte Tätigkeit ausführen zu können. Im Vordergrund der Wissensvermittlung stehen die Kompetenzförderung, die Handlungsorientierung und das selbstgesteuerte Lernen. 

Für die Organisation und inhaltliche Gestaltung der Qualifizierung ist die Kursleitung verantwortlich. Die Themen der Qualifizierung werden blockweise angeboten und zusammenhängend einen halben bis einen ganzen Tag mit einer/einem Dozentin/Dozent zu einem Fachgebiet erarbeitet. Die Lehrkräfte des Forts- Weiterbildungsinstituts sowie die freiberuflichen Dozentinnen und Dozenten stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder Zeit für Fragen zur Verfügung. 

Bei der Durchführung der Qualifizierung kommt eine Vielzahl an Methoden zum Einsatz: Lehrervortrag, Referat, Vorträge, Diskussion, gelenktes Gespräch, Tafeltext-Erarbeitung, Projektarbeit, Freiarbeit, Rollenspiel, Planspiel, Fallstudie/Fallarbeit, Leittextmethode, Expertenbefragungen, Erkundung, Präsentation, Mindmap, Modell-Lernen, Gruppenpuzzle, Learning by Doing, Lernstationen. Die Sozialformen umfassen die Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Partnerarbeit und Klassen- oder Plenumsunterricht. Es werden verschiedene Medien (Beamer, Video, Musik, Tafel, Flip-Chart, Moderationswand, etc.), Moderations- und Präsentationsformen angewendet. 

Evaluation 

Unser Ziel ist es, Qualität und Kompetenz in den Gesundheitseinrichtungen zu vermitteln. Wir bieten hierfür eine fachlich fundierte Qualifizierung an, die durch kontinuierliche Reflexion weiterentwickelt wird. Das Lehrangebot, die Relevanz in der Praxis und die transparente Wissensvermittlung werden regelmäßig überprüft und angepasst. 

  • Die Dozentinnen und Dozenten evaluieren gemeinsam mit den Teilnehmenden die Unterrichtseinheiten. 
  • Es findet eine abschließende Zufriedenheitsbefragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt. Die Ergebnisse der Befragung fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung und Verbesserung der Qualifizierung ein. 

Abschluss und Zertifikat 

Die Qualifizierung ist so aufgebaut, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine fachliche, soziale und persönliche Kompetenz aufbauen können. Unser Ziel ist es, selbständige, kompetente und verantwortungsbewusste Pflegehelfer*innen ohne Ausbildung für die Altenhilfe auszubilden. 

  • Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein ausführliches Zertifikat mit Lehrgangsinhalten und Stundenumfang. 

Voraussetzungen dafür sind: 

  • Die regelmäßige Teilnahme an den Qualifizierungsabschnitten (maximal 10% Fehlzeit) 

Weiterbildungsort 

Gelnhausen 

Die Barbarossastadt ist mit 22.188 Einwohnern eine Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises im Süd-Osten Hessens. Sie liegt auf halber Strecke zwischen Frankfurt am Main und Fulda. Das Gebäude des Fort- und Weiterbildungsinstitut für Pflegeberufe ist, Zum Wartturm 9, 63571 Gelnhausen, untergebracht und befindet sich im vierten Stock. Der Bahnhof ist ca. 3,5 km vom Gebäude entfernt. Die Bushaltestelle liegt etwa 200 m entfernt. Es stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. 

Die Seminarräume befinden sich in der: 

Main-Kinzig Akademie für Gesundheit und Pflege gGmbH, Fort- und Weiterbildung, Zum Wartturm 9, 63571 Gelnhausen 

Zugangsvoraussetzung 

  • Gesundheitliche Eignung 
  • Nachweis einer mindestens 6-monatigen Tätigkeit in der Pflege 
  • Gute Deutschkenntnisse 
  • Vollständige Bewerbungsunterlagen inkl. Anmeldung 

Kosten der Qualifikation 

Die Qualifikationsgebühr beträgt 1.780,00 € (Ratenzahlung möglich). 

Finanzierung/Förderung 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Förderung erhalten, wenn Sie während der Weiterbildung weiter beschäftigt sind und freigestellt werden. Die Qualifizierungskosten übernimmt die Agentur für Arbeit, indem man dort Bildungsgutscheine beantragt. Berufsfremd eingesetzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitslose können unabhängig von Alter und Unternehmensgröße Förderung erhalten. Für die Abwicklung erkundigen Sie sich bei der Agentur für Arbeit. 

Zeiten der Qualifikation 

Der Zeitplan sieht theoretischen Unterricht an Seminartagen, von 08.30 Uhr bis 16.00 Uhr vor und findet in den Räumen des Fort- und Weiterbildungsinstitutes in Gelnhausen statt. 

Termine: 


Inhalte der Qualifizierung 

(Interventionen bei pflegebedürftigen Personen, die überwiegend selbständig (BI – Themenmodul 1 und 3) sind) → geringer Grad an Pflegebedürftigkeit und Risiken 
(Interventionen bei pflegebedürftigen Personen, die überwiegend selbständig (BI – Themenmodul 1 und 3) sind) → geringer Grad an Pflegebedürftigkeit und Risiken 

Anmeldung 

Wenn Sie Fragen zu der Weiterbildung haben, stehen wir Ihnen gerne telefonisch (06051-4747920) oder per E-Mail (birgit.strobel@mkakademie.de) zur Verfügung. Auf Wunsch können Sie auch einen Termin für ein Informationsgespräch mit uns vereinbaren. 

Für die Anmeldung benötigen wir folgende Unterlagen: 

  • Anmeldeformular 
  • Tabellarischer Lebenslauf mit Passbild und Angaben über den bisherigen Bildungsweg und die ausgeübte Berufstätigkeit 
  • Ausbildungsnachweise und Nachweise über berufliche Tätigkeit (beides, wenn vorhanden)

Wichtiges auf einem Blick
Ort
Main-Kinzig Akademie für Gesundheit und Pflege
– Fort- und Weiterbildungsinstitut –
Zum Wartturm 9 63571 Gelnhausen

Anmeldung/Reser­vierung