Zielsetzung der Weiterbildung
Mit der Weiterbildung sprechen wir Pflegekräfte an, die sich bereits in einer leitenden Position befinden oder sich auf eine Führungsaufgabe vorbereiten möchten. Führung verstehen wir als zielorientiertes Geschehen, deren Ausgestaltung einen wichtigen Einfluss auf die Kultur und den Erfolg eines Unternehmens hat. Die zentrale Aufgabe einer Leitungskraft besteht darin, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestimmte Ziele zu setzen und sie darin zu motivieren, mit hoher Leistungsbereitschaft diese Ziele zu erreichen. Dabei ist es wichtig, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und das Personal stetig weiterzuentwickeln. Führung beginnt mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Dadurch wird die Organisation strukturiert und effizientes Arbeiten ermöglicht. Eine Leitungskraft vermittelt Orientierung, zeigt Perspektiven auf und schafft durch professionelle Kommunikation eine positive „Teamkultur“. Mit Wertschätzung und Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann eine Leitungskraft Vertrauen aufbauen und die Fluktuationsrate in ihrer Einrichtung senken. Eine weitere Aufgabe ist die konkrete Umsetzung von Führungsinstrumenten und modernen Konzepten der Mitarbeiterführung. Diese ermöglichen der Leitungskraft Führung flexibel, situationsangemessen und mitarbeiterorientiert zu praktizieren. Personalführung ist vielfältig und verlangt die Konzentration auf das Wesentliche. Das bedeutet, dass sich Leitungskräfte in ihren Aufgabenbereichen reflektieren und fokussieren müssen. Gute Führung ist an eine gelingende und wertschätzende Kommunikation gebunden. Eine Leitungskraft setzt sich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dialog auseinander und verbindet unternehmerische Anforderungen und Ziele mit deren Bedürfnissen und Interessen. Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und übergreifendes Teamdenken ist eine Voraussetzung für stetige Kundenzufriedenheit. Um diese Handlungsanforderungen in Übereinstimmung zu bringen, erfordert es eine hohe fachliche Kompetenz. Die Weiterbildung soll die zukünftigen Leitungskräfte auf diese vielfältigen Aufgaben und Funktionen vorbereiten. Ziel der Weiterbildung ist es, die zukünftigen Leitungskräfte darin zu unterstützen, Führungskompetenzen zu entwickeln, um die Leitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kompetent ausführen zu können. Dazu ist ein Bündel von bestimmten Fähigkeiten erforderlich, die im Verlauf der Weiterbildung gefördert werden. Die zukünftigen Leitungskräfte werden bereits während der Weiterbildung an die praktische Umsetzung ihrer Leitungstätigkeit herangeführt und unterstützt. Um dieses Ziel zu erreichen, erfordern die Inhalte der Weiterbildung eine handlungsorientierte Ausrichtung. In die Lehrveranstaltungen werden daher die Erfahrungen, das Wissen, die Kompetenzen und die Ideen der Teilnehmenden mit einbezogen und weiterentwickelt.
Zielgruppe
- Die Weiterbildung richtet sich an Pflegefachkräfte, die bereits eine Station, Gruppe- oder Wohnbereich leiten oder regelmäßig mit Führungsaufgaben betraut werden.
- Die Weiterbildung richtet sich an Pflegefachkräfte, die sich beruflich weiter entwickeln möchten und an der Arbeit als Leitende Pflegefachkraft interessiert sind.
- Die Weiterbildung ist für Pflegefachkräfte der Altenhilfe wie auch der Krankenpflege konzipiert.
Das Konzept
Die Weiterbildung wird berufsbegleitend durchgeführt und dauert maximal zwei Jahre. Die Hessische Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für die Pflege und Entbindungspflege (WPO-Pflege) vom 06. Dezember 2010 (zuletzt geändert durch die Verordnung vom 03. Dezember 2020) sieht für die „Leitende Pflegefachkraft“ eine insgesamt 460-stündige Weiterbildung vor. Unser Weiterbildungsangebot umfasst insgesamt 480 Stunden.
Übersicht der erforderlichen Module und berufspraktischen Anteile nach der hessischen WPO-Pflege:

Die vorliegende Weiterbildung wird mit dem Abschluss; „Leitende Pflegefachkraft“ beendet.
Rechtliche Grundlagen
- Hessische Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für die Pflege und Entbindungspflege (WPO-Pflege) vom 06. Dezember 2010 (zuletzt geändert durch die Verordnung vom 03. Dezember 2020) und der Bescheid über die Anerkennung als Weiterbildungseinrichtung nach § 5 WPO-Pflege
Arbeitsmarktsituation
Der hessische Pflegemonitor 3.1 hat im Jahr 2012 ermittelt, dass Pflegefachkräfte mit staatlich anerkanntem Weiterbildungsabschluss größtenteils in Einrichtungen der Altenpflege gesucht wurden. 77 Prozent der Gesamtnachfrage nach Pflegekräften mit staatlich anerkanntem Weiterbildungsabschluss entfiel auf die ambulanten und stationären Einrichtungen der Altenpflege, 33 Prozent auf die Gesundheits- und Krankenpflege. Bei einer nach der fachlichen Ausrichtung differenzierten Betrachtung zeigte sich, dass am häufigsten die Abschlüsse Stations-, Gruppen- und Wohnbereichsleitung‘ (380 Personen) nachgefragt wurden. Neben dem Anteil nicht besetzter Arbeitsplätze ist das Ausmaß der von den Einrichtungen artikulierten Stellenbesetzungsprobleme ein guter Indikator für die Arbeitsmarktsituation. In den hessischen Krankenhäusern konnten 22 Prozent der Arbeitsplätze für Pflegefachkräfte mit staatlich anerkannter Weiterbildung nicht besetzt werden. In der stationären Altenpflege konnte gut ein Drittel der Akademiker/innen-Stellen sowie gut ein Viertel der Stellen für Pflegefachkräfte mit Weiterbildungen nicht besetzt werden. Ambulante Einrichtungen, die Pflegefachkräfte mit weiteren Qualifikationen (Studienabschluss, Weiterbildung) suchten, gaben zu 49 Prozent Stellenbesetzungsprobleme an.
Bildungsverständnis und didaktische Konzeption
Das Aus- und Fortbildungsinstitut versteht sich als Bildungseinrichtung für Erwachsene. Unser Ziel ist die didaktisch-methodische Aufbereitung und Gestaltung der Lerninhalte und Lernzusammenhänge für eine optimale Vermittlung und Aneignung von Fach- und Handlungswissen sowie von Lern- und Arbeitstechniken unter erwachsenenpädagogischen Gesichtspunkten. Das Aus- und Fortbildungsinstitut versteht unter „Lernen“ eine Erweiterung des Wissens der Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung von Lebens- und Arbeitssituationen, die es einem Menschen ermöglicht, die eigene Umwelt selbstbestimmt zu gestalten. Im Mittelpunkt unseres didaktischen Ansatzes steht das „Lebenslange Lernen“. Lernen ist ein aktiver Prozess individueller Wissensaneignung; Lehren die Tätigkeit, jemand anderem Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln und sie dazu zu befähigen, eine bestimmte Tätigkeit ausführen zu können. Im Vordergrund der Wissensvermittlung stehen die Kompetenzförderung, die Handlungsorientierung und das selbstgesteuerte Lernen. Für die Organisation und inhaltliche Gestaltung der Weiterbildung ist die Kursleitung verantwortlich. Die Themen der Weiterbildung werden blockweise angeboten und zusammenhängend einen halben bis einen ganzen Tag mit einer/einem Dozentin/Dozent zu einem Fachgebiet erarbeitet. Die Lehrkräfte des Aus- und Fortbildungsinstituts sowie die freiberuflichen Dozentinnen und Dozenten stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder Zeit für Fragen zur Verfügung. Bei der Durchführung der Weiterbildung kommen eine Vielzahl an Methoden zum Einsatz: Lehrervortrag, Referat, Vorträge, Diskussion, gelenktes Gespräch, Tafeltext-Erarbeitung, Projektarbeit, Freiarbeit, Rollenspiel, Planspiel, Fallstudie/Fallarbeit, Leittextmethode, Expertenbefragungen, Erkundung, Präsentation, Mindmap, Modell-Lernen, Gruppenpuzzle, Learning by Doing, Lernstationen. Die Sozialformen umfassen die Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Partnerarbeit und Klassen- oder Plenumsunterricht. Es werden verschiedene Medien (Beamer, Video, Musik, Tafel, Flip-Chart, Moderationswand, etc.), Moderations- und Präsentationsformen angewendet.
Evaluationen
Unser Ziel ist es, Qualität und Kompetenz in den Pflegeberufen zu vermitteln. Wir bieten hierfür eine fachlich fundierte Weiterbildung an, die durch kontinuierliche Reflexion weiterentwickelt wird. Das Lehrangebot, die Relevanz in der Praxis und die transparente Wissensvermittlung werden regelmäßig überprüft und angepasst.
- Die Dozentinnen und Dozenten evaluieren gemeinsam mit den Teilnehmenden die Unterrichtseinheiten.
- Es findet eine halbjährliche Zufriedenheitsbefragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt. Die Ergebnisse der Befragung fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung und Verbesserung der Weiterbildung ein.
Abschluss und Zertifikat
Die Weiterbildung und die Leistungsnachweise sind so aufgebaut, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre fachliche, soziale und persönliche Kompetenz stärken können. Unser Ziel ist es, selbständige, kompetente und verantwortungsbewusste Leitungskräfte für die Pflegeberufe auszubilden.
- Die Weiterbildung besteht aus Grundmodulen und Fachmodulen und ist mit einer staatlichen Abschlussprüfung abzuschließen. (§ 2 Abs. 1 WPO-Pflege)
- Die staatliche Anerkennung und die Erlaubnis zur Führung der Weiterbildungsbezeichnung muss von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim Regierungspräsidium Darmstadt beantragt werden und kostet ca. 150 €.
Voraussetzungen dafür sind:
Inhalte der Weiterbildung


- Jedes Modul schließt mit einer Prüfungsleistung ab. Die Modulprüfungen sind nichtstaatliche Prüfungen.
- Die Abschlussprüfung besteht aus einer mündlichen Prüfung. Die Prüfungsdauer für einen Prüfling beträgt 30 Minuten und findet nach Abschluss der Weiterbildung statt.
Weiterbildungsorte
Das Aus- und Fortbildungsinstitut für die Altenpflege im Main-Kinzig-Kreis ist ein Bildungsträger für die Grundausbildung in der Altenhilfe und die Fort- und Weiterbildung in den Pflegeberufen. Das Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege ist mit seinen Räumlichkeiten im Altenpflegezentrum Rodenbach im vierten Stock angesiedelt. Die Fort- und Weiterbildung für Pfleglegeberufe hat seine Räumlichkeiten in Gelnhausen.
Gelnhausen
Die Barbarossastadt ist mit 22.188 Einwohnern eine Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises im Süd-Osten Hessens. Sie liegt auf halber Strecke zwischen Frankfurt am Main und Fulda. Das Gebäude des Fort- und Weiterbildungsinstitut für Pflegeberufe ist, Zum Wartturm 9, 63571 Gelnhausen, untergebracht und befindet sich im vierten Stock. Der Bahnhof ist ca. 3,5 km vom Gebäude entfernt. Die Bushaltestelle liegt etwa 200 m entfernt. Es stehen Parkplätze zur Verfügung. Pensionen und private Zimmerangebote stehen zur Verfügung. Nach Rücksprache erhalten Sie genauere Informationen.
Zugangsvoraussetzungen
- Die Erlaubnis, folgende Berufsbezeichnungen zu führen: Altenpflegerinnen und -pfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger oder Hebammen/Entbindungspfleger
Zeiten der Weiterbildung
Die Weiterbildung findet blockweise mit jeweils 5 Seminartagen statt. Die Seminartage liegen nicht in den Hauptferienzeiten. Die Unterrichtszeit ist von 8.30 – 16.00 Uhr.
Seminartermine:

Modulprüfungen:


Staatliche Abschlussprüfung:
16 – 18. Februar 2027
(vorbehaltlich der Genehmigung des RPDa)
- pro Teilnehmer*in nur an einem der drei Tage
Kosten der Weiterbildung
Die Weiterbildungsgebühr beträgt 3835,00 € zzgl. ca. 200,00 € für Exkursionen (Ratenzahlung möglich).
(Die Urkunde zur staatlichen Anerkennung durch das Regierungspräsidium Darmstadt ist gebührenpflichtig und nicht in den Weiterbildungskosten enthalten)
Anmeldung
Wenn Sie Fragen zu der Weiterbildung haben, stehen wir Ihnen gerne telefonisch (06051-5351-58) oder per E-Mail birgit.strobel@mkakademie.de zur Verfügung. Auf Wunsch können Sie auch einen Termin für ein Informationsgespräch mit uns vereinbaren.
Anmeldung
- Anmeldeformular
- Tabellarischer Lebenslauf mit Passbild, Angaben über den bisherigen Bildungsweg und die ausgeübte Berufstätigkeit
- Ausbildungsnachweise und Nachweise über berufliche Tätigkeit
- Beglaubigte Kopie des Personalausweises (Stadt, Ausweisstelle)
- Kopie der Berufsführungsurkunde